BLOG #4 - Ernährung - Was genau sind eigentlich Kohlenhydrate?


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Kohlenhydrate kennen wir alle, jeden Tag hören oder lesen wir den Begriff irgendwo im Zusammenhang mit Ernährung, meistens lesen wir ihn auf Verpackungen von Nahrungsmitteln, die wir im Supermarkt kaufen.

 

Allerdings wissen viele nicht wirklich, was Kohlenhydrate eigentlich sind und was sie für unseren Körper bedeuten, wenn wir sie essen.

 

Dem möchte ich mich deshalb heute etwas näher widmen.

 

Kohlenhydrate gehören wie Fette und Proteine zu den Makronährstoffen und damit zu den Energielieferanten unseres Körpers.

 

Kohlenhydrate entstehen in Pflanzen mittels der Photosynthese (Kohlenstoff + Wasserstoff + Sauerstoff) und sie bestehen aus Zuckermolekülen. Diese können einzeln vorkommen oder auch in Verbindungen. Es gibt also Monosaccharide (Einfachzucker), Disaccharide (Zweifachzucker) oder Polysaccharide (Vielfachzucker).

 

Einfach- und Zweifachzucker schmecken süß, Vielfachzucker nicht. Deshalb bemerken wir während des Essen nicht, dass wir eigentlich Zucker essen. 

Stärke ist so ein Vielfachzucker, z.B. aus Kartoffeln und Getreide und den daraus hergestellten Produkten, wie Brot, Nudeln, Pommes frites, Kartoffelchips u.v.m.

 

Beim Vielfachzucker sind viele einzelne Glukose-, also Traubenzuckermoleküle, aneinandergeklebt, die erst in unserem Verdauungstrakt aufgespalten und als einzelne Traubenzucker-Moleküle ins Blut gelangen oder als Fruchtzucker-Moleküle in die Leber => zu Fruchtzucker werde ich einen eigenen Blogartikel schreiben.

 

Wenn Du Dir das Foto oben anschaust, dann findest Du auf der Zutatenliste einer Packung Quinoa den Hinweis Kohlenhydrate 62 g, davon Zucker 2 g, jeweils auf 100 g des Produkts berechnet.

 

Was bedeutet das nun genau?

 

Es ist eigentlich ganz einfach:

Die Lebensmittelindustrie versteckt die Menge der Vielfachzucker in ihren Produkten hinter dem Begriff Kohlenhydrate und führt lediglich die Menge der Einfach- und Zweifachzucker darunter tatsächlich als Zucker aus. So soll der Anschein erweckt werden, dass die Produkte keinen oder nur sehr wenig Zucker enthalten, was aber nicht der Fall ist.

Den Vielfachzucker (in unserem Beispiel die 62 g) spaltet unser Körper im Zuge der Verdauung ebenfalls in Einfachzucker auf (Glukose = Traubenzucker), die nur etwas später ins Blut gelangen, weil der Körper vorher noch ein bisschen Arbeit damit hat. Aber ins Blut gelangen sie auf jeden Fall!

 

Nehmen wir es genau und sind mal ganz ehrlich, dann verarscht die Lebensmittelindustrie uns Verbraucherinnen und Verbraucher mit diesen Angaben auf den Nahrungsmittel-Verpackungen, denn eigentlich müsste auf dem Produkt stehen:

 

Zucker 62 g

davon Einfach- und Zweifachzucker 2 g

 

Allerdings würden viele Menschen diese Produkte dann nicht (mehr) kaufen, denn eigentlich wollen wir nicht so viel Zucker in unserem Körper haben.

 

Sobald nämlich die Glukose im Blut angekommen ist, steigt der Blutzuckerspiegel an und die Bauchspeicheldrüse produziert das Hormon Insulin, um die Glukose in die Zellen zu bringen, wo sie als Energie für den Körper zur Verfügung steht.

 

Kohlenhydrate sind für uns Menschen also pure Energie!

 

Diese Energie hat viele Vorteile.

 

Kohlenhydrate lieferten unseren Vorfahren schnelle Energie für einen Sprint, eine Flucht oder einen Kampf und sie sichern im Ernstfall das Überleben, denn sie schützen vor dem Verhungern. Uns Menschen in den westlichen Industriestaaten liefern sie hauptsächlich Energie für sportliche und/oder berufliche (Höchst-)Leistungen.

 

Unser Körper kann nicht viel Zucker speichern, nur ein paar Hundert Gramm in Form von Glykogen in der Leber und in den Muskeln. Das ist für Notfälle als Reserve gedacht.

 

Aber wo Vorteile sind, gibt es leider auch Nachteile und zwar erhebliche.

 

Ein Beispiel: Isst Du gerne Vollkornbrot zum Frühstück?

 

Laut Nährwerttabelle hat Vollkornbrot 56 g Kohlenhydrate auf 100 g,

eine Scheibe (ca. 50 g) also die Hälfte: 28 g.

 

Isst Du z.B. zwei Scheiben Vollkornbrot zum Frühstück, nimmst Du 56 g Kohlenhydrate zu Dir. Das entspricht einer Zuckermenge von ungefähr 18 Stück Würfelzucker, die in Form von Glukose in Deinem Blut landen und die Deine Bauspeicheldrüse mit Hilfe des Insulins da wieder rausholen und in den Zellen verwerten muss.

 

Solange Glukose im Blut schwimmt, ist der Körper im Zuckerstoffwechsel. Erst wenn der Zucker bis zu einem gewissen Schwellenwert verbraucht ist, wechselt der Körper in den Fettstoffwechsel. Aber oftmals ist es so, dass der Mensch dann bereits schon wieder die nächste kohlenhydratreiche Mahlzeit zu sich nimmt. Das führt langfristig in einen Teufelskreis und zu Krankheiten.

 

Zucker im Blut stoppt immer die Fettverbrennung!

 

Das Problem mit den Kohlenhydraten, also mit dem ganzen Zucker in unserem Blut, ist, dass viele Menschen zwar Kohlenhydrate essen, sie aber nach dem Essen nicht verbrennen.

 

Wenn Du Dich also nach dem obigen Frühstück (56 g Kohlenhydrate = 18 Stück Würfelzucker) im Büro an Deinen Schreibtisch setzt und Dich nicht viel bewegst, dann bleibt Deinem Körper nichts anderes übrig, als den ganzen Zucker in Fett umzuwandeln und in Deinem Körper (meistens um Bauch und Hüften herum) zu speichern. Das hat die Evolution so vorgesehen, denn unser Körper ist darauf ausgerichtet, in guten Zeiten Energie für schlechte Zeiten zu bunkern wie der Notgroschen auf einem Sparbuch. Also für Hungersnöte, denn die kamen im Laufe der Entwicklung des Menschen sehr häufig vor.

 

Neben dem Hüftgold, das die zu viel gegessenen Kohlenhydrate verursachen, hat der Zuckerstoffwechsel noch weitere gravierende Nachteile. Der Zucker verursacht im Körper metabolischen Stress und es kann zu Entzündungsreaktionen kommen. Nebenbei schädigt zu viel Zucker die Darmmikrobiota und ist an der Entstehung von vielen Krankheiten beteiligt, nicht nur Diabetes Typ 2, Herzinfarkt, Schlaganfall, sondern u.a. auch Krebs, Demenz und Depressionen.

 

Der dauernde Anstieg und Abfall des Insulinspiegels ist auf Dauer ziemlich ungesund für den Körper. Geht das über Jahre oder gar Jahrzehnte, kann der Körper eine Insulinresistenz entwickeln, die Vorstufe zum Diabetes Typ 2. Früher nannte man das die Zuckerkrankheit, denn sie wird verursacht durch zu viele Kohlenhydrate, also Zucker.

 

Wie ist das in Deiner Ernährung? Welche Rolle spielen die Kohlenhydrate für Dich?

 

Schreibe mir gerne unten in die Kommentare oder auf Facebook oder auch Instagram.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    TanjaH. (Mittwoch, 10 August 2022 15:48)

    Hey Susanne
    vielen Dank für deinen Text. Das hast du gut erklärt, jetzt muß ich nachdenken, wenn ich zum Italiener gehe und Pasta und Pizza esse. Sind vielleicht doch zu viel Kohlenhydrate drin. Zucker lass ich schon viel weg, auch wegen den Kindern. aber ich ess noch Brot. Da suche ich jetzt nach Alternativen.
    LG Tanja